Celia verstand sich selbst nicht mehr. Hatte sie wirklich gerade laut und deutlich »Nein!« gesagt? Oder war das gar nicht ihre Stimme gewesen, die auf Michaels Frage geantwortet hatte? War das eine Fremde gewesen? »Willst du mich heiraten?« hatte Michael gefragt. Und sie hatte sofort, ohne zu zögern, ein entschiedenes »Nein!« ausgestoßen. Die junge Frau stand am Fenster und hörte, daß sich Michael näherte. Sie wagte nicht, sich umzudrehen, aus Angst, seine Enttäuschung nicht ertragen zu können. Sie wollte nicht in seine lieben blauen Augen blicken, die so zuversichtlich und hoffnungsvoll aussahen. Sie starrte hinaus in den Garten. Der Regen fiel in Strömen und trommelte so fest auf das Garagendach der Nachbarn, daß die Tropfen wie kleine Fontänen in die Höhe sprangen. Am liebsten hätte sich Celia in Luft aufgelöst. Michaels Schritte kamen näher. Sie hielt die Luft an, als sie spürte, daß er ganz dicht hinter ihr stand. »Celia!« sagte er leise und eindringlich. Behutsam faßte er sie an den Schultern und drehte sie langsam zu sich herum. Celia ließ es geschehen, blickte aber zu Boden. »Sieh mich an!« sagte Michael mit der gleichen eindringlichen Stimme. Als sie sich nicht bewegte, faßte er mit der Hand unter ihr Kinn und drückte es vorsichtig nach oben. »Ich bin dir nicht böse«, flüsterte er. Celia merkte, wie ihr Herz schneller schlug, und hob den Kopf. »Michael, es tut mir so leid.« »Beruhige dich, Celia. Ich weiß, mein Antrag kommt sehr plötzlich. Komm, setz dich.« Er faßte sie am Arm und führte sie zu dem bequemen Sofa an der Wand. Celia ließ es mit sich geschehen. Sie ließ sich in die Polster fallen und atmete tief aus.