Jugendliche und Heranwachsende sind eine Gruppe mit erhöhtem Risiko für suizidales Verhalten. Suizide sind in dieser Altersgruppe seit Jahren die zweithäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen. In jugendpsychiatrischen Kliniken stellen Suizidabsichten bzw. Suiziddrohungen einen der häufigsten Aufnahmeanlässe dar. Angesichts dieser Situation überrascht die Tatsache, dass die Literatur zum therapeutischen Umgang bei Suizidabsichten von Kindern und Jugendlichen bedrückend gering ist.
Das Buch gibt einen umfassenden Überblick zum Thema. Es regt Therapeuten an, sich mit ihren eigenen Ängsten und Wertvorstellungen im Hinblick auf Suizidhandlungen auseinanderzusetzen mit dem Ziel, Zugang zu den Kindern und Jugendlichen in suizidalen Krisen gewinnen und ihnen Halt vermitteln zu können. Ausführlich werden das Erkennen und Einschätzen der Suizidalität erörtert und sehr konkret die möglichen Vorgehensweisen erörtert. Tabellarische Übersichten helfen dabei, alle wichtigen Gesichtspunkte zu erfassen.
In dem ausführlichen Kapitel zur Therapie werden zunächst vier Leitgedanken formuliert und anschließend mit vielen Fallbeispielen eine Fülle ganz konkreter Vorgehensweisen dargestellt, die sich in der therapeutischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in suizidalen Krisen bewährt haben.
Wilhelm Rotthaus, Dr. med., hat neben dem Studium der Medizin in Freiburg, Paris und Bonn und dem der Musik in Köln Ausbildungen in klientenzentrierter Gesprächstherapie, klientenzentrierter Spieltherapie und Systemtherapie absolviert. Von 1983 bis 2003 war er Ärztlicher Leiter des Fachbereichs Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Rheinischen Kliniken Viersen. Buchveröffentlichungen u. a.: ¿Wozu erziehen¿ (7. Aufl. 2010), ¿Systemische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie¿ (4. Aufl. 2013) und ¿Ängste von Kindern und Jugendlichen¿ (2015).