In ihrer Prägung als Politikum ist die Göttlichkeit des römischen Kaisers in der Forschung bislang zumeist in Hinblick auf ihre konstruktive - d. h. herrschaftsstabilisierende - Wirkung untersucht worden. Der vorliegende Band bietet demgegenüber Perspektiven, die das Thema in seinen inneren Konflikten und Widersprüchen greifbar werden lassen. Hinsichtlich des Ziels der Vergöttlichung blieb der Herrscher auf den Senat verwiesen, der in dieser Sache offiziell zu entscheiden hatte. In diesem Zusammenhang rücken Aushandlungen in den Fokus, die in ihrer Untersuchung zu einem besseren Verständnis von Macht und Herrschaft im römischen Prinzipat der ersten beiden Jahrhunderte n. Chr. beitragen.
As a political issue, the divinity of the Roman emperor has been mostly studied in terms of its constructive (i. e. rule-stabilising) effects. In contrast, this study offers different perspectives bringing its inner conflicts and contradictions to light. Aiming for deification, the ruler remained bound to the senate, which officially had to decide in this matter. The negotiations that come into focus in this context can contribute to a better understanding of power and domination in the Roman principate of the first two centuries AD.
Dr. David Hamacher studierte Geschichte und Germanistik an der Universität Bonn. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Teilprojekt 'Prekäre Divinität: sakrale Selbstdefinitionen des Kaisers in Rom im Konflikt konkurrierender Herrschaftsbegründungen' des SFB 1167.