Das Buch wendet sich an eine Leserschaft, die mehr über Äthiopien wissen will als Reiseführer und Hochglanzbücher verraten. Es schaut hinter Klischees und gängige Deutungsmuster. Es vermittelt Einblicke in Geschichte und Gegenwart einer komplexen Gesellschaft, deren historisches Erbe zugleich Motor wie Hindernis von Entwicklung ist.
Wessen Geschichte ist äthiopische Geschichte? Ist Äthiopien eine "christliche Insel"? Was bedeutet Ethnisierung versus "Amharisierung"? Warum war Äthiopien Vorbild im Dekolonisierungskampf? Warum ist Gudit für Beta Israel eine Heldin und warum Ahmed Gragn für Muslime bis heute ein Held? Welche Rolle spielten Armenier in Äthiopien? Was wollten Europäer dort? Warum wurde Lij Iyasu abgesetzt? Was erhofften sich die Nazis vom "Abessinienkrieg"? Wieso nutzt Äthiopien das Wasser des Blauen Nil fast nicht? Welche Rolle spielt Äthiopien im Kampf gegen islamischen Fundamentalismus? Wie funktioniert eine "revolutionäre Demokratie"? Und wie Entwicklungszusammenarbeit?
Der Blick auf das Land und seine Menschen erfolgt von innen - aus äthiopischer Perspektive, und von außen - durch Fremde. In die Darstellung fließen Erfahrungen aus Alltag und Beruf ein, die die Autoren während sieben Jahren in Äthiopien gemacht haben.