Oskar Maria Graf wurde 1894 in Berg am Starnberger See geboren. Von 1911 an lebte er als Schriftsteller in München. Von Wien aus, seiner ersten Exilstation, protestierte er 1933 mit seinem berühmten "Verbrennt mich!"-Aufruf gegen die Bücherverbrennung. Ab 1938 lebte er in New York, wo er am 28. Juni 1967 starb.
Oskar Maria Graf zum 50. Todestag
"Sie werden, lieber Herr, aus all dem bereits ersehen, dass ich aus der Provinz bin und dieselbe wertschätze. Ob Sie's glauben oder nicht, das hat viel für sich. Ich muss, wenn ich so sagen darf, meine ,Opfer' vor mir haben, ganz greifbar nahe. Ich muss mit ihnen reden, beisammenhocken, trinken, streiten, lustig und traurig sein wie sie."
Im Juni 2017 jährt sich der Todestag des großen "Volksschriftstellers" Oskar Maria Graf zum fünfzigsten Mal. Anlass genug, diese sehr besondere Sammlung einer breiteren Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen, Geschichten aus dem prallen bayerischen Leben, die den Leser nur für wenige Minuten in Anspruch nehmen. In diesen Miniaturen ist trotz ihrer Kürze alles enthalten, was den Erzähler Graf auszeichnet: Heiterer Witz und grotesker Humor, melancholische Pastelle und Porträts von Sonderlingen, sozialkritische Studien und politische Satiren. Oskar Maria Graf erzählt von der Provinz und ihren Bewohnern, mit feinem Ohr für ihre Sprache und großem Herz für ihre Eigenheiten, mit scharfem Blick und zuweilen beißendem Humor. Ergänzt wird die Sammlung durch ein ausführliches Nachwort mit zahlreichen Abbildungen. Wilfried F. Schoeller, Herausgeber der Werkausgabe, bringt Oskar Maria Graf, Volksschriftsteller und Exilautor, Anarchist und "Unzeitgemäßen", in Leben und Werk dem heutigen Leser nahe.