Infolge der Moderne schwinden absolute Erklärungsprinzipien: Man sucht Orientierung, um seine Lebenswelt und den erfahrungswissenschaftlich aufgeschlossenen Kosmos zu überschauen. Seine sich in diesem Kontext ausbildende, nie ganz bewusst gestaltete Weltanschauung artikuliert der Mensch auch in der Literatur.
Antonia Bräutigam analysiert anhand von Jenseitsreisen in Werken von Autoren wie Thomas Mann, Samuel Beckett und C.S. Lewis die durch die Moderne geprägte Weltanschauung und reflektiert diese philosophisch-theologisch. Literatur erweist sich dabei als locus theologicus, als Erkenntnisort für die Theologie, das Motiv der Jenseitsreise als Daseinsmetapher von hoher theologischer Relevanz.
Antonia Bräutigam (Dr. phil.), geb. 1990, promovierte am Institut für Katholische Theologie der Universität Gießen, wo sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. Sie lebt in Königstein i. T., wo sie ihr Referendariat an einem Gymnasium absolviert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Religion und Religiosität in der Moderne sowie das Ezidentum.