Das Buzzword »Selfie« feiert sein 10-jähriges Jubiläum. Zeit für eine Rückschau auf die Geschichte eines Medienhypes. Heute zählen Selfies zum alltäglichen Medienhandeln in digitalen Lebennsswelten. Sie sind nicht nur Verstärker von Aufmerksamkeiten digitaler Ego-Netzwerke, sondern beherrschen Bildkulturen der Gegenwart. Subjektzentrierte Lebensgeschichten überformen das globale Bildgedächtnis und schaffen Rahmennarrative automedialer Inszenierungen, die auf Sozialen Medien zu Nachrichtenfaktoren werden und öffentliche Meinungen prägen.
Ramón Reichert rückt Selfies auch als Ermöglichung einer kritischen Reflexion des Selbst und seiner Praktiken des Erzählens, Zeigens und Mitteilens in den Fokus. Distanziert vom Selfie-Kult legt er widerständige Bildpraktiken offen und zeigt, wie neue digitale Kontexte der Selbstthematisierung entstehen.
Ramón Reichert (Dr. phil.) works as a European project researcher at the University of Lancaster within the Erasmus+ program. He is the program director of the M.Sc. Data Studies at Danube University Krems, Austria. He is a lecturer at the Department of Communication and Media Research at the University of Fribourg, Switzerland, and a lecturer in Contextual Studies at the School of Humanities and Social Sciences at the University of St. Gallen, Switzerland.