In den letzten Jahren haben sich in Berlin Waxing Studios etabliert, die sich ganz der Körperhaarentfernung widmen. Dominiert wird die Branche von Brasilianerinnen, die die Feminisierung aktueller Migrationen und die Ethnifizierung der intimen Dienstleistung zu verkörpern scheinen. Die Studios werden unter ihren Händen zu kulturellen und sozialen Aushandlungsorten über Geschlechterbilder und Körperlichkeit, über Arbeit und Professionalität sowie über weibliche migrantische Unternehmerschaft und Anerkennung. Maria Lidolas Blick auf diese Dynamiken wird von einer dezidierten Akteurs-Perspektive geleitet. Ihre Studie liefert eine theoretisch dichte Diskussion zur Intersektionalität von Arbeit, Gender und Migration.
Maria Lidola, geb. 1981, promovierte im Fach Ethnologie an der Freien Universität Berlin. Dort forschte und lehrte sie am ZI Lateinamerika-Institut zu Migration, Gender, Arbeit und urbaner Anthropologie. Anschließend war sie als Gastwissenschaftlerin an der Bundesuniversität von Rio de Janeiro tätig.