Im Prozess der Globalisierung stoßen zwei Dynamiken aufeinander. Die eine zielt auf die Nivellierung kultureller Unterschiede, die andere betont die Notwendigkeit der Vielfalt kultureller, sozialer und ökonomischer Entwicklungen in den verschiedenen Regionen der Welt. Im Umgang mit diesen Dynamiken liegt eine der großen Herausforderungen unseres Jahrhunderts. Um dieser gerecht zu werden, gilt es, die Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen den Kulturen intensiver historisch-anthropologischer Forschung und Reflexion zu unterziehen; darauf aufbauend muss Bildung mehr denn je als interkulturelle Aufgabe begriffen werden.
Christoph Wulf (Dr. phil.) ist Professor für Anthropologie und Erziehung und Mitglied des Interdisziplinären Zentrums für Historische Anthropologie an der Freien Universität Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Historische Anthropologie, Pädagogische Anthropologie, Interkulturelle Bildung, Mimesis- und Imaginationsforschung, Performativitäts- und Ritualforschung, ästhetische und interkulturelle Erziehung.