Die Wirtschaftssoziologie gehört zu den gegenwärtig forschungsintensivsten Teildisziplinen der Soziologie - aber auch zu den am stärksten zersplitterten. Exzessive Erweiterungen des Forschungsfeldes finden sich hier ebenso wie mikrosoziologische Forschungen und nationale Komparatistiken. Diese Einführung entwickelt anhand der Phänomene Knappheit, Geld, Märkte und Gesellschaft einen theoretischen Leitfaden der Teildisziplin, der die Vielzahl der wirtschaftssoziologischen Perspektiven zu vereinen vermag. Knappheit wird dabei als eine soziale Konstruktion verstanden, die die Versorgung der Gesellschaft mit knappen Gütern und Leistungen sicherstellt. Im Medium des Geldes und auf den Netzwerken der Märkte wird verhandelt, wer hier mit welchen Chancen zum Zuge kommt.
In Abgrenzung zur allgegenwärtigen Rede vom Primat der Wirtschaft wird so nicht nur eine gesellschaftstheoretische Forschungsperspektive für die Wirtschaftssoziologie vorgelegt, sondern ebenso eine nicht nur für Einsteiger fruchtbare Einführung.
Dirk Baecker (Prof. Dr). ist Soziologe und Inhaber des Lehrstuhls für Kulturtheorie und Management an der Universität Witten/Herdecke. Auf das Studium der Soziologie und Nationalökonomie in Köln und Paris folgten die Promotion und Habilitation im Fach Soziologie an der Universität Bielefeld. 1996 wurde er an die Universität Witten/Herdecke berufen, wechselte 2007 an die Zeppelin Universität in Friedrichshafen und 2015 wieder an die Universität Witten/Herdecke. Seine Arbeitsgebiete sind die soziologische Theorie, Gesellschaftstheorie, Kulturtheorie, Organisationsforschung und Managementlehre.