David Reincke, M.A., ist Research Fellow an der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin und Ausbildungskandidat am Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse. Er promoviert, ausgehend vom Werk Frantz Fanons, zu (Post-)Kolonialismus und Psychoanalyse.
Vorbemerkungen
Hinführung: Forschungen im Rausch
Bestimmung der Begrifflichkeiten
1 Aufbruch: Historischer Hintergrund
1.1 Rausch und Moderne ¿ Passagen einer Ambivalenz
1.2 Anmerkungen zu einer Dämonisierung des Natürlichen
1.3 Zum Verhältnis von Psychoanalyse und Rausch
1.4 Psychedelika und das Abendland ¿ Versuch einer Genealogie
1.5 Psychedelische Visionen in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychoanalyse
2 Mystik, Psychoanalyse und Freuds Religionskritik
2.1 Auf dem Weg zu einer entsäkularisierten Psychoanalyse?
2.2 Zur Streitfrage um das ozeanische Gefühl
2.3 Zum Postulat einer mystischen Dimension in der Psychoanalyse
3 Zu Wesen und Funktion psychedelischer Erfahrungen
3.1 Exkurs: »Gewisse Zweifel und Vorbehalte« des C.G. Jung
3.2 Zur Rolle von Ekstasen im Kontext psychedelischer Erfahrungen
3.3 Der psychotrope Rausch als Spiel mit sich selbst
3.4 Die psychedelische Erfahrung als Transgression
3.5 Terra incognita: Erkundungen des psychischen Raumes
3.6 Von Weltenwanderungen und Todesbegehungen
3.7 Psychedelika als technicolor super-highway zum Unbewussten?
4 Zwischen Apotheose und Profanität. Zur Stellung der Psychedelika
5 Zur Zukunft des »reinen Goldes« (Freud). Psychoanalyse und ihre Permanenz
6 Rückkehr: Schlussbemerkungen und Ausblick
Literatur
Psychoanalyse und Psychedelika stehen historisch und gegenwärtig auf vielfache Weise zueinander in Beziehung. Im letzten Jahrhundert besaßen psychedelische Erfahrungen einen Platz im therapeutischen Kontext und galten zeitweise sogar als Schlüssel zum Unbewussten. Seitdem aber sind sie in der Psychoanalyse aus dem Blick geraten. David Reincke führt die deutliche Skepsis der Psychoanalyse im Umgang mit Psychedelika auf das Erbe von Freuds Religionskritik zurück: Der Rationalitätsanspruch der Psychoanalyse geht mit einer Ablehnung mystischer, unverfügbarer Erfahrungsdimensionen einher und verhindert eine unvoreingenommene Arbeit zu und mit Psychedelika.
In A Freudian Trip erörtert Reincke das grenzüberschreitende Potential des Rausches sowie sein Verhältnis zum Traum und widmet sich der Frage, ob Rauscherfahrungen Unbewusstes zutage fördern. Dabei verfolgt er einen aufklärerischen Anspruch und schafft neue Denkanstöße. Angesichts gesundheitspolitischer Debatten um eine erneute klinische Anwendung, einhergehend mit Bestrebungen um juristische Lockerungen sowie eine anhaltende Debatte um eine liberalere Drogenpolitik, bietet dieses Buch einiges an Diskussionsstoff.