Cécile Wajsbrot, geb. 1954, lebt als Romanautorin, Essayistin und Übersetzerin aus dem Englischen und Deutschen in Paris und Berlin. Sie schreibt auch Hörspiele, die in Frankreich sowie in Deutschland gesendet werden.
2007 war sie Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Sie ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Akademie der Künste in Berlin. 2014 erhielt sie den Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis, 2016 den Prix de l`Académie de Berlin.
Was ist ein Herkunftsort? Was bedeutet überhaupt "Herkunft"? Was bedeutet es, ein Erbe anzutreten, wenn die Vergangenheit verstummt? Was verbindet Generationen, wenn das Schweigen herrscht?
Eine junge Frau steht auf einem Bahnsteig und wartet auf ihren verspäteten Zug. Sie will nach Osten reisen, nach Polen, in jene Stadt, die ihre Großeltern mit ihrem Vater einst verlassen hatten. Sie begibt sich auf die Suche nach der Vergangenheit, als das Gedächtnis des Vaters und die Erinnerung an Vergangenes allmählich verblassen, mit dem Ziel, eine Antwort zu finden - doch worauf? Mehrere Stimmen begleiten sie auf ihrer Reise: Stimmen aus der Vergangenheit, aus ihrem Inneren, aus dem Unbekannten? Über diese Geschichte fliegt die mysteriöse Figur der Schneeeule ...
In dieser Übersetzung erschienen unter dem Titel »Aus der Nacht« in der Liebeskind Verlagsbuchhandlung, München 2008.