Die Leidenschaft der Sappho lässt sie erzittern und raubt ihr das Bewusstsein. Didos rasende Liebe zu Aeneas führt zum Selbstmord. Der Platoniker vervollkommnet sein Ich und steigt durch die Knabenliebe zur Erkenntnis des Wahren, Guten und Schönen auf. Abélard und Héloise ringen mit Fleischeslust, Konvention und höherem Streben. In der Moderne ersetzt der Sex die Liebe.
In diesem Essay kommen alle Spielarten der Liebe zu Wort. Sei es die Maßlose, die Selbstbezogene, die Erotische, die Platonische - anhand zahlreicher Beispiele aus der Literatur bekommt der Leser eine Vorstellung davon, wie unterschiedlich geliebt werden kann und was am Ende doch alle Liebesspielarten eint. Ein kleiner aber feiner Geschenkband über die großen philosophischen Fragen der Liebe anhand literarischer Frauenfiguren.
Barbara Vinken ist Literaturwissenschaftlerin und seit 2004 Professorin für Allgemeine Literaturwissenschaft und Romanische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen über Mode, Weiblichkeit und Sexualität und schreibt regelmäßig für DIE ZEIT, Harper's Bazaar und das Philosophie Magazin.