Sven Thomas zeigt, dass eines der Erfolgsgeheimnisse Richard von Weizsäckers bei seiner Minderheitsregierung in Berlin die informelle Koalition war, eine politische Allianz der regierenden CDU mit einzelnen F.D.P.-Abgeordneten. Dadurch entstand ein regierendes Netzwerk, dem sowohl politische Entscheidungen des Senats als auch des Abgeordnetenhauses zugerechnet werden können. Die Arbeit untermauert die These, dass Minderheitsregierungen auch in Deutschland politisch leistungsfähig sein können.
1 Zur politischen Vorgeschichte des Weizsäcker-Senats - Entstehungsbedingungen von "Minderheitsregierungen".- 1.1 Fragmentierte Parteisysteme und programmatische Differenzierung.- 1.2 Politische Krisen und Skandale.- 1.3 Sachpolitik und/oder Parteipolitik?.- 2 Keine Mehrheit, keine Koalition - Wie kann Berlin regiert werden?.- 2.1 "Die CDU muss regieren!" - "Wahlergebnis" und öffentliche Erwartungen.- 2.2 "Informelle Koalition" und Regierungsbildung.- 3 Regieren als Bewährungsprobe - Zur Politik des Weizsäcker-Senats.- 3.1 Hausbesetzer- und Wohnungspolitik.- 3.2 Außen- und Innerdeutsche Politik.- 3.3 Haushalts- und Wirtschaftspolitik.- 4 Von der "informellen" zur "formalen" Koalition.- 4.1 In ungewohnter Rolle - die SPD als Opposition.- 4.2 Die F.D.P. - Bewährung als Tolerierungspartner.- 4.3 Eine politische Leistungsbilanz des "Minderheitssenats".- 4.4 Epilog: Koalitionsbildung und "Mehrheitssena".- Nachwort: Keine Angst vor Minderheitsregierungen (Eberhard Diepgen, Regierender Bürgermeister a. D.).- Literatur- und Quellenverzeichnis.
Dr. Sven Thomas ist in der Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt im Bereich Grundsatzangelegenheiten/Regierungsplanung tätig.