Ein bedeutsames pädagogisches Konzept wird anwendbar gemacht, seine Wirksamkeit theoretisch und erfahrungswissenschaftlich untermauert sowie Anwendungsfelder aufgezeigt. Der Band verbindet die anwendungsorientierte Tradition der Lehre von den Erziehungs- und Unterrichtsmitteln mit sozialwissenschaftlichem Erkenntnisanspruch. Elementare Modelle pädagogischer Intervention werden am Beispiel der Ermutigung reformuliert. Ermutigung gilt von je her als zentrale pädagogische Methode. Die herkömmliche Auseinandersetzung mit ihr war stark von der individualpsychologischen Erziehungslehre Alfred Adlers geprägt, die allerdings nur vage zwischen Ermutigung, Motivation, sich selbst erfüllender Prophezeiung, Selbstvertrauen, Selbstkonzept, Verstärkung und Lobunterschied. Der Autor konzeptionalisiert Ermutigung als eigenständige Handlungsform neu, legt erstmals eine geschlossene Theorie und eine Übersicht empirischer Befunde zu ihrer Funktion vor und verortet sie im Netzwerk verwandter pädagogisch-psychologischer Ansätze. Beispiele illustrieren Umsetzungsstrategien für die Erziehungs- und Bildungspraxis.
Einführung.- 1. Teil: Das Konzept der Ermutigung.- 1.1 Explikation des Ermutigungsbegriffs.- 1.2 Funktionen und kausales Prozeßmodell der Ermutigung.- 1.3 Ermutigungskonsequenzen.- 1.4 Intentionalität vs. Funktionalität des Ermutigungsbegriffs.- 1.5 Verstärkung und Ermutigung.- 2. Teil: Pädagogischer Stellenwert der Ermutigung.- 2.1 Ermutigung als pädagogische Kategorie.- 2.2 Bedeutung von Ermutigung und Zuversicht für Lernprozesse.- 2.3 Selbstvertrauen als Determinante der Leistung.- 2.4 Zur Höhe des Effekts von Ermutigungsstrategien.- 2.5 Indikation der Ermutigung.- 3. Teil: Anwendung von Ermutigungsmitteln in der pädagogischen Praxis.- 3.1 Ermutigung vor der Leistungserbringung.- 3.2 Ermutigung nach erbrachter Leistung.- Nachwort.- Literatur.- Register.
PD Dr. Dr. Peter H. Ludwig, Dipl.-Päd., Philosophische Fakultät I der Universität Augsburg.