Stockfotografien gibt es bereits seit dem 19. Jahrhundert, im Internet aber haben sie als Fast-Food für den unersättlichen Bilderhunger ungeahnte Verbreitung gefunden. Die Fotos mit ihren auf Vorrat produzierten Motiven sind in jedem Kontext frei einsetzbar und damit fast ein Idealtypus des digitalen Bildes.
Damit werden sie jedoch zum bevorzugten Objekt ökonomischer Interessen. Und während sie in den Sozialen Medien das Material für unzählige Memes liefern, verwenden Unternehmen sie mittlerweile zum Training ihrer KI- Bildgeneratoren, deren Etablierung sie schon bald ihre eigene Existenz kosten könnten.
Thomas Nolte hat an den Universitäten Tübingen und Aix-Marseille zum Unterhaltungstheater des 19. Jahrhunderts promoviert. Seither arbeitet er als Redakteur mehrerer Fachzeitschriften und als freier Autor.