Andreas Ziemann begibt sich in diesem Buch auf die ideengeschichtliche Suche nach gesellschaftlichen Entstehungsherden und Funktionskontexten der Belohnung und analysiert ihre unterschiedlichen Formen und Modi im kritischen Vergleich: in der Religion, Erziehung, Politik und beispielsweise in der Arbeitswelt. Scheinbar hat die moderne Gesellschaft eine grenzenlose Ausweitung von Gratifikationen, Bonussystemen und Sonderauszeichnungen hervorgebracht und durchgesetzt. Überall wurde und wird mittels Belohnung auf soziale Verhaltenskontrolle, Erwartungsverstärkung, kompetitive Leistungssteigerung und Selbstoptimierung abgezielt. Doch neuerdings mehren sich die kritischen Stimmen. Belohnungen sind in Misskredit und unter Manipulationsverdacht geraten. Auch diese Tendenzen einer Verfallsgeschichte werden aufgezeigt und diskutiert.
Andreas Ziemann, Prof. Dr., ist Professor für Kultur- und Mediensoziologie an der Bauhaus-Universität Weimar. Promoviert wurde er mit einer Studie über Georg Simmel. Seine Forschungsschwerpunkte beziehen sich auf Gesellschaftstheorie, Mediengeschichte, Kultur-, Medien- und Wissenssoziologie.