Es war eine der berühmtesten Liebesgeschichten des 19. Jahrhunderts: Victor Hugo lernte Juliette Drouet, eine Ikone der Pariser Gesellschaft, im Januar 1833 bei einer Probe seines Dramas
Lucrèce Borgia
kennen, in dem sie die Rolle der Prinzessin Negroni spielte. Zu dieser Zeit war er bereits mit seiner Jugendfreundin vermählt, der Schriftstellerin Adèle Foucher, was den Pionier der französischen Romantik jedoch nicht davon abhielt, sich unsterblich in die schöne Schauspielerin zu verlieben, zumal seine Frau selbst eine Affäre mit dem Literaturkritiker Sainte-Beuve hatte. Nach und nach verzichtete Drouet auf ihr glanzvolles Leben am Theater, um sich ganz ihrer Liebe zu Hugo zu widmen. Sie war seine erste Leserin, seine akribische Kopistin und der Fixstern, zu dem Hugo immer wieder zurückkehrte, ganz gleich, wie viele Eroberungen er zählte. Sie sollte seine größte Muse werden, eine tragende Säule des literarischen Monuments, zu dem Victor Hugo geworden ist.
Die
Carnets d'amour
, hier zum ersten Mal versammelt, sind Poesiealben der Liebe, die Victor Hugo seiner Angebeteten in den ersten beiden Jahren ihrer Beziehung zurückließ, damit sie jeden Abend darin lesen konnte. Hochpoetisch und berührend zeugen sie von dem leidenschaftlichen Beginn einer ein halbes Jahrhundert währenden Liebe.
Victor Hugo
, 1802 in Besançon geboren, verfasste Gedichte, Romane und Dramen und betätigte sich als literarischer, aber auch politischer Publizist. 1845 von König Louis-Philippe zum Vicomte und Pair erhoben, wurde er in seinem zweiten Lebensabschnitt überzeugter Republikaner. Er gilt neben Molière, Voltaire und Balzac als einer der wichtigsten Autoren Frankreichs sowie als eine Gallionsfigur der Romantik. Seine Romane
Der Glöckner von Notre Dame
und
Les Misérables
sind weltberühmt. Hugo starb 1885 in Paris.
Alexander Pschera studierte in Heidelberg Germanistik, Musikwissenschaft und Philosophie. Er beschäftigt sich vor allem mit der französischen Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts und hat dazu zahlreiche Übersetzungen und Veröffentlichungen vorgelegt, unter anderem zu Léon Bloy, Charles Péguy, Louis de Bonald und Joseph de Maistre. Zur Zeit arbeitet er an zwei großen Victor-Hugo-Projekten. Daneben veröffentlichte Pschera zu Themen der Medienphilosophie. Pschera ist Vorsitzender der
Ernst-und-Friedrich-Georg-Jünger Gesellschaft
und Herausgeber der 'Jünger-Debatte'.
Alexander Pschera studierte in Heidelberg Germanistik, Musikwissenschaft und Philosophie. Er beschäftigt sich vor allem mit der französischen Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts und hat dazu zahlreiche Übersetzungen und Veröffentlichungen vorgelegt, unter anderem zu Léon Bloy, Charles Péguy, Louis de Bonald und Joseph de Maistre. Zur Zeit arbeitet er an zwei großen Victor-Hugo-Projekten. Daneben veröffentlichte Pschera zu Themen der Medienphilosophie. Pschera ist Vorsitzender der
Ernst-und-Friedrich-Georg-Jünger Gesellschaft
und Herausgeber der 'Jünger-Debatte'.