Zeit für eine spektakuläre Wiederentdeckung: Die Elenden von Victor Hugo zählt zu den unbestrittenen Hauptwerken der französischen Literatur und wird hier, von Alexander Pschera erstmals vollständig ins Deutsche übersetzt, in einer prächtig ausgestatteten Ausgabe wieder zugänglich gemacht. Es ist ein monumentaler, 1862 vollendeter packender Sozialroman um das Leben des ehemaligen Galeerensträflings Jean Valjean: Aufgrund eines erschütternden Erlebnisses erlebt er eine innere Wandlung und setzt sich in seiner Barmherzigkeit über alle äußeren und inneren Widerstände hinweg. Hugo schildert seine dramatischen Lebensweg vor dem Hintergrund prägender historischer Ereignisse des 19. Jahrhunderts: Der Leser erlebt die Schlacht bei Waterloo ebenso mit wie die Arbeiteraufstände, die um 1830 Paris erschütterten. Hugos mitreißender und vielfach verfilmter Roman ist ein flammender Appell für die Schaffung einer gerechteren Gesellschaft, deren Grundlage er in der seelische Läuterung des Individuums sieht, wie sein Held Jean Valjean auf beispielhafte Weise vorlebt.
Alexander Pschera studierte in Heidelberg Germanistik, Musikwissenschaft und Philosophie. Er beschäftigt sich vor allem mit der französischen Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts und hat dazu zahlreiche Übersetzungen und Veröffentlichungen vorgelegt, unter anderem zu Léon Bloy, Charles Péguy, Louis de Bonald und Joseph de Maistre. Zur Zeit arbeitet er an zwei großen Victor-Hugo-Projekten. Daneben veröffentlichte Pschera zu Themen der Medienphilosophie. Pschera ist Vorsitzender der Ernst-und-Friedrich-Georg-Jünger Gesellschaft und Herausgeber der 'Jünger-Debatte'.