Georg Zamis wusste nicht, wie viel Zeit er schon hier unten in diesem nassen, glitschigen Gefängnis verbracht hatte.
Es war kalt, schrecklich kalt und fast dunkel. Abwärts von der Hüfte hatte er kein Gefühl mehr, er war der Mann ohne Unterleib, wie er sich selbst verspottete: Wenn die Flut kam, reichte das Wasser bis zur Hüfte. Dann floss es langsam wieder ab, bis knapp unterhalb der Waden, doch kaum war es so tief gesunken, da kam schon der nächste Schwall in die Kammer geschossen.
Es war ein runder, höhlenartiger Raum, ähnlich einem Brunnenschacht, ohne Vorsprung, auf den man sich wenigstens für kurze Zeit retten konnte. In dem trüben Zwielicht war nicht viel zu erkennen; verschwommen sah Georg ein Gitter über sich, in ungefähr fünf Metern Höhe. Unerreichbar für ihn, in seinem Zustand ...