Die Studie zeigt, dass etwas Alltägliches wie das Heizen in privaten Haushalten ein komplexes soziales Phänomen darstellt. Technologische Entwicklungen wie Passivhäuser und smarte Heizungssteuerungen können nur dann ihre maximale Wirkung für Energieeinsparungen entfalten, wenn sie sozial adaptiert werden. Wie Technik und Handeln zusammen gedacht werden können, legt die Arbeit fundiert dar. Sie leistet somit einen Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Klimaforschung. Anhand des Beispiels des Wohnraumheizens wird die theoretisch-analytische Leistungsfähigkeit des Praktikenansatzes vermittelt und gezeigt, dass dieser Ansatz großes Potenzial hat, auch Wandlungsprozesse sozialer Praktiken zu untersuchen. Für diejenigen, die sich aus praktischer Sicht mit dem Thema Heizen oder anderen Formen des alltäglichen Energiekonsums und dessen (politischen) Rahmenbedingungen beschäftigen, bieten sich zahlreiche Hinweise, wie der Komplexität des Alltags in der Praxis begegnet werden kann.