Im Zeitalter von Digital-Editing könnte der Begriff »Filmmontage« nostalgische Sehnsucht nach der Zelluloid-Ära hervorrufen, wäre mit Montage nicht bis heute eine generelle Gestaltungsmöglichkeit des Films gemeint. Raue und abrupte Schnitte beispielsweise, die sich nicht mehr an die Regeln des Coverage-Systems und seines 180-Grad-Schemas halten, sind selbst im Mainstream Cinema kein Hindernis mehr, Jump-Cuts und Match-Cuts gehören nicht nur bei MTV zum Montagerepertoire.
Das Buch behandelt die Praxis und die Prinzipien der Filmmontage durch verschiedene Autoren und unter verschiedenen Ansätzen. In Überblicks- und Schwerpunktartikeln werden Metier, Standards, Konventionen und Prinzipien des Filmschnitts reflektiert und im geschichtlichen Zusammenhang gesehen. Die praktische Anschauung und konkrete Erfahrung im Schneideraum kann und will es jedoch nicht ersetzen. Ziel des von Hans Beller herausgegebenen Handbuchs ist es, den Praxisorientierten die Theorie und den Theoretikern die Praxis der Filmmontage zu vermitteln.