1931: Doris ist jung, hübsch und gelangweilt: Tagein, tagaus tippt sie Briefe für einen zudringlichen Rechtsanwalt. Doch sie will raus aus der Provinz, »ein Glanz werden« und stürzt sich umhüllt von einem teuren Pelzmantel hinaus in die große Welt, ins Berlin der Roaring Twenties. Sie besucht Tanzhallen, Bars und Literatencafés, verliebt sich, wird verlassen, strandet, wird aufgelesen und verliert am Ende alles - außer ihren Lebenshunger. Mit großer Originalität, Witz und Einfallsreichtum erzählt Irmgard Keun von einer verzweifelten Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben in einer Zeit, als sich der Untergang von Freiheit und Menschlichkeit bereits abzeichnete.
Lesung mit Fritzi Haberlandt
4 CDs |
Irmgard Keun wurde 1905 in Berlin geboren und wuchs in Köln auf. Als ihre Bücher verboten wurden, war sie bereits durch »Gilgi, eine von uns« (1931) und »Das kunstseidene Mädchen« (1932) eine Bestsellerautorin. Keun ging ins Exil, u. a. nach Ostende, lebte und reiste mit Joseph Roth und kehrte 1940 zurück nach Deutschland, wo sie bis 1945 illegal lebte. 1979 erlebte sie ihre späte Wiederentdeckung und starb 1982 in Köln.