Karl Kraus gilt als einer der bedeutendsten Satiriker der Weltliteratur und als eine herausragende Gestalt der Wiener Moderne. Die fast tausend Bände seiner Zeitschrift »Die Fackel« und seine siebenhundert Vorlesungen haben das geistige Klima der Jahrhundertwende geprägt. Scharfsinnig entlarvt er die Philistermoral seiner Zeit, die Korrumpiertheit der Presse, vor allem aber die Physiognomie einer Epoche, die in die »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts«, den Ersten Weltkrieg, mündete und der er in seinem monumentalen Drama »Die letzten Tage der Menschheit« ein einzigartiges Denkmal gesetzt hat. In seinem bereits 1933 verfassten, posthum erschienenen Werk »Die dritte Walpurgisnacht« deckt er den Charakter der Nazi-Diktatur als die dunkle Kehrseite der Moderne auf.
Bruno Kern legt zum 150. Geburtstag des Schriftstellers eine ebenso fundierte wie gut lesbare Biografie vor. Die treffend ausgewählten Originalzitate machen Appetit auf die Lektüre von Kraus. Für alle Wien-Kenner und Wien-Liebhaber ist der bebilderte Stadtrundgang auf den Spuren des großen Schriftstellers besonders reizvoll.
Bruno Kern wurde 1958 in Wien geboren und lebt heute als freischaffender Lektor, Übersetzer und Autor in Mainz. Der promovierte Theologe und Philosoph hat unter anderem eine vier Bände umfassende Edition der Schriften von Karl Kraus herausgegeben. 2023 gab er bei S. Marix das Kafka-Lesebuch 'Man kann doch nicht nicht-leben' heraus und übersetzte Michael Löwys Essay 'Franz Kafka. Träumer und Rebell'.
Die schöpferische Ohnmacht des Wortes
Der 'Gartenduft aus frühen Jahren': Kindheit, Jugend, erstes öffentliches Wirken
'Was wir umbringen': Im Widerschein der Fackel
'Ich bin nur einer von den Epigonen': Im Haus der Sprache
'Wer etwas zu sagen hat, trete vor und schweige!' Zeitenwende
Die 'Verjagung der alten Gespenster'
'Das Wort entschlief, als jene Welt erwachte ...'
Zur weiteren Vertiefung
Zeittafel
Durch Wien auf den Spuren von Karl Kraus
Anhang
Personenregister
Literaturverzeichnis
Bildnachweise