Carl Patsch (*1865 in Kovä/Böhmen, ¿1945 in Wien) ist einer der Begründer der balkanrömischen Provinzialarchäologie. Im von der k.u.k. Monarchie besetzten und verwalteten Bosnien-Herzegowina diente er der Forschung und Wissenschaftspolitik als Kustos am Bosnisch-Herzegowinischen Landesmuseum (Zemaljski muzej Bosne i Hercegovine) und als Gründungsdirektor des Bosnisch-Herzegowinischen Instituts für Balkanforschung. In der hier erstmals edierten Autobiographie behandelt er die Familiengeschichte und sein Leben von der Jugend in Wolhynien und Prag, über das Studium dort und in Wien bis hin zu seiner wissenschaftlichen Karriere in Bosnien-Herzegowina und auf Grabungsreisen in Dalmatien und Kleinasien bis 1902. Carl Patsch hat epochenübergreifend von der Antike bis nahe an seine Gegenwart über den Balkan geforscht. Über die historischen Zusammenhänge und Patschs weiteren Lebensweg in Sarajevo (bis 1918) und später in Wien sowie über die von Patsch dauerhaft in Bosnien hinterlassenen Spuren informiert Daniel Barics grundlegende Einleitung.