Die Funktionspalette von Schimpfwörtern ist breit, sie reicht von verbaler Gewalt über den Scherz bis zur Liebeserklärung. Ein zentrales Thema von Oksana Havrylivs Parcours durch die Welt des Schimpfens ist die verbale Aggression an Schulen, wobei sie Aggressionsursachen und -formen ebenso im Auge hat wie gewaltpräventive Maßnahmen und interkulturelle Besonderheiten, die unsere Wahrnehmung prägen. Andererseits legt sie dar, wie unterschiedlich das Schimpfen in den Kulturräumen ist: Im slawischen Sprachraum etwa herrschen sexuell geprägte Ausdrücke vor, während im deutschen Sprachraum vor allem Schimpfwörter aus dem skatologischen Bereich üblich sind.Die Auseinandersetzung mit verbaler Aggression in Corona-Zeiten offenbart zusätzliche Facetten wie etwa neue Schimpfwörter und Konfliktsituationen.Eine kundige Einführung in eine Theorie des Schimpfens - seiner Funktionen, seiner Formen und seiner Wirkungen.
Oksana Havryliv studierte Germanistik an der Nationalen Ivan-Franko-Universität Lviv, Ukraine, wo sie bis 2021 unterrichtete. 2001 Promotion über die Schimpfwörter am Beispiel österreichischer moderner Literatur. Sie forscht und lehrt seit 2006 an der Universität Wien.