Die Abduktion in der Forschung-Ansprüche und Hoffnungen - Die Besonderheit der Abduktion-Ch. S. Peirce und darüber hinaus - Über die Quellen der Zuverlässigkeit von Abduktion: Instinkt, Institutionen, Logik oder Erfahrung - Lassen sich Abduktionen strategisch herbeiführen? - Die Abduktion als erster Schritt einer Forschungslogik in drei Schritten - Die Metaphysik der Abduktion-Realismus oder Konstruktivismus
Das Buch rekonstruiert die von Charles Sanders Peirce beschriebene Form des logischen Denkens, das zur Entdeckung des Neuen führen soll: die Abduktion. Zugleich wird geprüft, ob die Hoffnung vieler qualitativer SozialforscherInnen, mit Hilfe der Abduktion regelgeleitet Neues entdecken zu können, gerechtfertigt ist. Innerhalb der qualitativen Sozialforschung kommt der von Charles Sanders Peirce genauer beschriebenen Abduktion eine zentrale Stellung zu. Allenthalben wird von ForscherInnen behauptet, die jeweils neuen Forschungsergebnisse verdankten sie dem abduktiven Schluss: Das Neue sei also auf logischem und mithin überzeugendem Wege erlangt worden. Allerdings finden sich meist nur spärliche Hinweise auf die Form und Güte dieser Art des logischen Denkens. Das Buch arbeitet unter Einbeziehung der Überlegungen von Peirce und der neueren Sekundärliteratur die besondere Form und Leistung der Abduktion systematisch heraus, um dann zu prüfen, ob die in sie gesetzten Hoffnungen zurecht bestehen.
Dr. Jo Reichertz, Professor für Kommunikationswissenschaft, Universität Duisburg-Essen.