Unter Fabrik formwork versteht man die Herstellung von Schalungen aus einem handelsüblichen zweidimensionalem Textil. Das Problem der Bauwirtschaft in der Herstellung und dem Streben der Gestalter nach immer spektakuläreren geometrischen Baukörpern inspirierte den Autor dieses Buches dazu, die etablierte Schalung für Betonbauteile anders zu denken. Je komplexer die Geometrie, desto schneller gelangen konventionelle Schalungssysteme an ihre Grenzen, sodass Alternativen gesucht werden müssen. Etablierte Schalungssysteme weisen ein meist rigides, wenig duktiles Verformungsverhalten auf, was den Wunsch nach individuellen Bauteilkonturen stark einschränkt. Um diesen Umstand aufzubrechen wurden in diesem Buch die Grundlagen und die Anforderungen an etablierte Schalungssysteme untersucht und eine neuartige weitaus flexiblere Schalungsmethode zu entwickeln bzw. zu erproben. Kurz: aus einem zweidimensionalen Material wird ein dreidimensionaler Baukörper. In zahlreichen, meist experimentellen Versuchsaufbauten wird diese Methode vorgestellt, untersucht und bewertet. Die durchgeführten Versuche, die Realisierung von zum Teil freigeformten Prototypen mit Hinterschneidungen in der Geometrie und die Bewertung der textilen Schalung zeigen ein erhebliches Potential in der Entwicklung des neuen Typus Schalung für Betonbauteile auf und das sowohl konstruktiv wie auch gestalterisch.
Sascha Hickert studierte Architektur an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur, und schloss 2013 sein Master-Studium mit Auszeichnung ab. Bis 2018 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand im Fachgebiet Fassadentechnik am Institut für Statik und Konstruktion, Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der Technischen Universität Darmstadt.
Einleitung.- Grundlagen.- Bauwerksgeometrie und deren Schalungsmethoden.- Textilien.- Parameteridentifikation.- Bauteilgeometrie.- Mockups.- Bewertung.- Zusammenfassung.- Fazit.- Potentiale.