Ethische Geldinstitute erfahren in den letzten Jahren vermehrt Aufmerksamkeit, was sich in steigenden Wachstumszahlen der jeweiligen Banken niederschlägt. Nicht selten werden sie als Hoffnungsträger eines Wandels diskutiert, der eine gerechtere Gestaltung des Banken- und Finanzwesens stützt. Der Band systematisiert die Kritik und die Praktiken ethischer Banken in Deutschland und fragt nach denkonstitutiven sozialen und normativen Strukturen. Darüber hinaus werden Herausforderungen und Potenziale einer Transformation im Bankenwesen am Beispiel von Investitions- und Anlageentscheidungen analysiert. Im Ergebnis zeigt sich, dass ethische Banken durchaus neue Formen der Arbeitsorganisation und der Unternehmenspolitik befördern können, dass die Vision einer Integration ethischer Selbstverpflichtung und gesellschaftlicher Verantwortung aber dort an Grenzen stößt, wo sie mit den weiterhin dominanten Markt- und Wachstumslogiken konfrontiert werden.
Dr. Sarah Lenz ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Soziologie der Universität Basel.
Entwicklung des ethischen Bankgeschäfts.- Soziologie der Kritik und Wirtschaftssoziologie.- Selbstbeschreibungen und Praktiken der Kritik.- Rechtfertigungsordnungen und Investitionsentscheidungen.- Paradoxien der Ethisierung