Tobias Haas beschäftigt sich mit der umkämpften Entwicklung hin zu einem regenerativen Stromsystem bzw. dem Ausbau erneuerbarer Energien in der EU mit Schwerpunkt auf Deutschland und Spanien seit den 2000er Jahren. Aus einer politökonomischen Perspektive analysiert er die divergierenden energiepolitischen Entwicklungspfade beider Länder, in denen zunächst ein rasanter Zubau an erneuerbaren Energien im Strombereich stattgefunden hatte. Die größere Kontinuität der Energiewende in Deutschland erklärt der Autor mit dem Einfluss der Finanz- und Wirtschaftskrise in Verbindung mit Dynamiken ungleicher Entwicklung in der EU sowie der Beschaffenheit der Zivilgesellschaften und der staatlichen Institutionengefüge. Er argumentiert, dass in allen drei Fällen (EU, Deutschland, Spanien) die Dynamiken des Wandels ausgebremst wurden und viel zu kurz greifen, um einen raschen Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten.
Tobias Haas ist akademischer Mitarbeiter am Arbeitsbereich "Politik und Wirtschaft (Political Economy) und Wirtschaftsdidaktik" am Institut für Politikwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Politökonomische Transformationsperspektiven.- Umkämpfter Wandel - der unvollendete EU-Energiebinnenmarkt und die europäische Energiewende.- Konfliktdynamiken im Wandel der deutschen Energiewende.- Spanien - vom Vorreiter zum Schlusslicht in der Energietransition.- Stabilität versus Destabilisierung: Die Energiewende und die transición energética im Vergleich.