Welterfahrung, Vergesellschaftung und die Organisation der Alltagspraxis sind grundlegend situiert und situativ. In Situationen erleben und handeln wir ¿ mit Anderen, für Andere, gegen Andere. Als Kategorie ist die Situation jedoch ins Vergessen geraten und theoretisch wie empirisch scheinbar irrelevant geworden. Dabei ¿ so eine zentrale These des Sammelbandes ¿ kann gerade die ¿Situation¿ zwischen der Handlungs- und Strukturtheorie, zwischen dem Mikro- und Makrobereich des Sozialen vermitteln. Aus philosophischer und soziologischer Perspektive wird hier an einer Re-Vitalisierung der Situationstheorie und -analyse gearbeitet. Eine zentrale Frage lautet: Wie wird soziale Ordnung in actu und in situ verhandelt, dargestellt und legitimiert? Dabei geht es auch um die programmatische Anfrage respektive das Erklären des Auftauchens und Eindringens von Unerwartetem, Unwahrscheinlichem, Komischem oder Neuem in Situationen. Mit Beiträgen von: Gregor Bongaerts, Jens Bonnemann, Anna Echterhölter, Lorenz Engell, Joachim Fischer, Wil Martens, Stefan Meißner, Karl Mertens, Jo Reichertz, Hans-Georg Soeffner, Christiane Voss und Andreas Ziemann.¿
Dr. Andreas Ziemann ist Professor für Mediensoziologie an der Bauhaus-Universität Weimar.
¿Zur Philosophie und Soziologie der Situation - eine Einführung.- Die Situationstheorie der Philosophischen Anthropologie.- Risse im "stahlharten Gehäuse".- Zur Größe der Umwelt.- Aspekte der Situation im Gemeinschaftshandeln.- Soziologische Strukturlogiken der Situation.- Situation - Ereignis - Innovation.- Formung des Engagements.- "Auf einmal platzte ein Reifen." Oder: Kommunikatives Handeln und Situation.- Sozialphänomenologie der Situation.- Immer wieder Neues.- Das Komische der Situation - die Situation des Komischen.- Tat und Ort.- Situation - Information - kommunikative Handlung.¿