Masterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich BWL - Controlling, Note: 1,3, Hochschule Ludwigshafen am Rhein (Fachbereich I), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Pro-forma-Berichterstattung ist ein verhältnismäßig neues Phänomen der betrieblichen Praxis. In diesem Rahmen werden freiwillig Kennzahlen und vor allem Ergebnisgrößen berichtet, die an reguläre Jahresabschlussgrößen anknüpfen und diese modifizieren bzw. bereinigen.
Diese Form der Berichterstattung ist von unterschiedlichen Motiven geprägt. Grundsätzlich kann bei jeder Form der Kommunikation die Beeinflussung ¿ wertneutral ¿ des Rezipienten als allgemeiner Kommunikationszweck angesehen werden. Bei der Kommunikation von Pro-forma-Kennzahlen tritt dementsprechend die Beeinflussung der Stakeholder des Unternehmens in den Vordergrund. Sprachlich wird hier im positiven Sinn die Informationsbestrebung eines Unternehmens hervorgehoben oder im negativen Sinn das Motiv der Beeinflussung oder gar Täuschung in den Vordergrund gestellt.
In der Fachliteratur und Presse wird die Pro-forma-Berichterstattung, neben wertneutralen Untersuchungen, häufig mit sarkastischem und mitunter deutlich negativem Unterton präsentiert. So ist vom ¿große(n) Zahlenzauber¿, einer ¿EBITanei¿ oder dem ¿numbers game¿ bzw. ¿earnings game¿ die Rede. Resultierend aus diversen Bilanzierungsskandalen werden die berichteten Kennzahlen als ¿EBBS (=) earnings before .. bad stuff¿, ¿EBIT = earnings before irregularities and tampering¿ und ¿EBITDA = earnings before I tricked the dumb auditor¿ parodiert. Durch die teils großen Freiheitsgrade in Rechnungslegungsvorschriften werden die Adjustierungen als ¿nach Herzenslust¿ gestaltet beschrieben.
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