Wir sind in einem Zeitalter angekommen, in dem der Mensch verschwinden könnte - und mit ihm die Welt, die er so gnadenlos ausbeutet. Denn was ist heute für uns nicht billig und schnell zu haben - auf Kosten der vielen Menschen, die weniger privilegiert sind als wir? Wir ruinieren unsere Erde, wenn wir nicht schleunigst kooperative Wege des Zusammenlebens und Wirtschaftens finden und den westlichen Raubtierkapitalismus bändigen. Das ist die Botschaft des Ökonomen Raj Patel und des Historikers Jason W. Moore. In sieben Kapiteln widmen sie sich jeweils einem Aspekt dieser Entwertung der Welt: Natur wird ebenso entwertet wie Geld, Arbeit, Pflege, Nahrung, Energie und Leben. So eindrücklich wie umfassend schildern sie, dass die Krisen unserer Zeit in Wirklichkeit eine einzige Krise sind und dass diese einen langen Vorlauf in der Geschichte hat. Wenn heute billige Arbeitskräfte billige Chlorhühnchen zu billigen Chickenwings verarbeiten, dann ist das, wie sie exemplarisch schildern, ein zerstörerisches Wirtschaftsprinzip, das sich über Jahrhunderte herausgebildet hat.
Patel und Moore führen vor Augen, dass es an der Zeit ist, diese Entwicklung zu durchbrechen und unser Wirtschafts- und Sozialsystem anders zu denken, wenn wir unsere Welt verstehen und damit bewahren wollen.
Raj Patel hat als Ökonom für die Weltbank, die World Trade Organization und die Vereinten Nationen gearbeitet, bevor er sich entschied, aus diesen Kreisen auszusteigen und sie kritisch zu durchleuchten. Heute ist er Research Professor an der University of Texas. 2008 erschien "Stuffed and Starved", 2009 "Food Rebellions!" und 2010 "The Value of Nothing".
Jason W. Moore lehrt Weltgeschichte, Soziologie und Ökologie an der Universität von Binghamton und koordiniert das "World-Ecology Research Network". Moores Essays zur politischen Ökonomie und Sozialtheorie wurden vielfach ausgezeichnet. 2015 veröffentlichte er "Capitalism in the Web of Life".