Nathaniel Rich, geboren 1980, zählt zu den bedeutenden Reportern der USA. Er schreibt für das «New York Times Magazine», die «New York Review of Books» und den «Atlantic». Weltweite Bekanntheit erlangte er mit seiner Reportage «Losing Earth», die 2019 als Buch erschien. 2020 folgte der Roman «King Zeno». «Die zweite Schöpfung» wurde für den wichtigsten amerikanischen Preis für Sachbücher zu naturwissenschaftlichen Themen, den PEN/E.O. Wilson Literary Science Writing Award, nominiert.
Thomas Gunkel, 1956 in Treysa geboren, arbeitete mehrere Jahre als Erzieher. Nach seinem Studium der Germanistik und Geografie in Marburg begann er, englischsprachige literarische Werke ins Deutsche zu übertragen. Zu den von ihm übersetzten Autoren gehören u.a. Larry Brown, John Cheever, Stewart O'Nan, William Trevor und Richard Yates. Thomas Gunkel lebt und arbeitet in Schwalmstadt (Hessen).
Vom Mikroplastik in unseren Körpern über neu entfesselte Naturgewalten bis hin zur Erforschung der Unsterblichkeit: Nathaniel Richs Reportagen zeichnen ein eindrucksvolles Panorama unserer hochtechnisierten Welt. Wie unheilvoll menschliches Wirken und Natur miteinander verflochten sind, erleben wir, wenn Rich spannend wie in einer True-Crime-Novel von einem Dorf in den USA erzählt, das gegen einen Chemiekonzern und dabei buchstäblich um Leben und Tod kämpft. Weniger apokalyptisch und vielmehr futuristisch wirkt die Begegnung mit einem Fleischer aus Illinois, der sich als einer der Ersten auf die Züchtung von Laborfleisch verlegt hat. Und wie Science-Fiction wirkt die Geschichte eines weißen Hasen, der genetisch so verändert wurde, dass sein Fell im Dunkeln fluoresziert - was die Frage aufwirft, ob wir uns nicht schon längst, als Schöpfer der Natur, zu neuen Göttern aufgeschwungen haben.
Nathaniel Rich führt uns fesselnd und mit großer erzählerischer Kraft eine Welt vor Augen, wie wir sie noch nicht gesehen haben - und die doch nichts ist als die pure Gegenwart.