Nathaniel Rich, geboren 1980, zählt zu den bedeutenden Reportern der USA. Er schreibt für das «New York Times Magazine», die «New York Review of Books» und den «Atlantic». Weltweite Bekanntheit erlangte er mit seiner Reportage «Losing Earth», die 2019 als Buch erschien. 2020 folgte der Roman «King Zeno». «Die zweite Schöpfung» wurde für den wichtigsten amerikanischen Preis für Sachbücher zu naturwissenschaftlichen Themen, den PEN/E.O. Wilson Literary Science Writing Award, nominiert.
New Orleans, nach dem Ersten Weltkrieg. Jazz, die Spanische Grippe, Rassismus, Prostitution, Mafia, dazu ein Axt-Mörder, der sein Unwesen treibt - eine Stadt wie ein Hexenkessel. Mittendrin der Ermittler Bill Bastrop, der traumatisiert aus dem Krieg in Europa zurückgekehrt ist und auf der Suche nach dem Axt-Mörder das verruchte French Quarter durchkämmt; die italienische Mafia-Patin Beatrice Vizzini, die nicht ahnt, dass sie den Mörder gut kennt, und mit allen Mitteln den Bau eines gigantischen Kanals zwischen Mississippi und Lake Pontchartrain vorantreibt; schließlich der junge schwarze Trompeter Izzy Zeno, der beim Bau des Kanals schuftet, um Frau und Tochter durchzubringen. Bei den Kanalarbeiten aber wird nicht nur Erde zutage gefördert - in New Orleans, das auf Schlamm gebaut ist, bleibt nichts und niemand lange begraben.
Nathaniel Rich verwebt in «King Zeno» die Geschichten seiner drei Helden und genau recherchierte historische Hintergründe zu einem atmosphärisch dichten, filmisch packenden Spannungsroman. Das Porträt einer Stadt, in der Rassenkonflikte aufbrechen, aber auch der Jazz erfunden wird, und zugleich die Hommage an eine mythenumwobene Ära.