Ein gezielter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist für die Sicherung der Nahrungsgrundlage der Bevölkerung unbedingt notwendig. Dazu ist eine vertiefte Kenntnis der Dynamik der Entwicklung von Pflanzenkrankheiten, insbesondere die Wirkung von atmosphärischen Umweltbelastungen auf Pflanzen, eine wesentliche Voraussetzung. Ausgehend von allgemeinen Aspekten der Beziehung zwischen Pflanzenkrankheiten und Wetter, Klima und Mikroklima, wird der Einfluß der wichtigsten meteoro- logischen Faktoren auf die Erreger- und Krankheitsentwicklung behandelt. Zugleich wird auf verschiedene Methoden zur Er- mittlung, Beurteilung und Quantifizierung der einwirkenden Faktoren eingegangen. Dieses Buch soll den Studenten in die komplexe Problematik dieser Beziehung einführen, doch gleichzeitig Wissenschaftlern und Praktikern helfen, bei dieser interdisziplinären Zusammenarbeit zu einem besseren gegenseitigen Verständnis zu gelangen.
1 Einführung.- 1.1 Pflanzenkrankheiten als Ursache von Katastrophen und wirtschaftlichen Krisen.- 1.2 Witterung als Auslösemechanismus von Epidemien.- 1.3 Zeitlinien der Entwicklung biometeorologischer Grundlagen der Epidemiologie.- 2 Allgemeine Aspekte biometeorologisch-epidemiologischer Relationen.- 2.1 Klima und Pflanzenkrankheiten.- 2.2 Epidemien und Wetterlage.- 2.3 Bedeutung des Mikroklimas.- 3 Einfluß meteorologischer Parameter auf Krankheitserreger und Krankheitsentwicklung.- 3.1 Temperatur.- 3.1.1 Temperatur und Krankheitsverlauf.- 3.1.2 Beziehungen zur Temperatursumme.- 3.1.3 Statistische Analyse der Temperaturabhängigkeit.- 3.1.4 Analytische Darstellung der Temperaturrelation.- 3.2 Feuchtigkeit.- 3.2.1 Bedeutung der relativen Luftfeuchtigkeit.- 3.2.2 Wirkung der Benetzung mit freiem Wasser.- 3.2.3 Kombinationswirkung von Feuchtigkeit und Temperatur.- 3.3 Niederschlag.- 3.4 Sonstige Faktoren.- 3.4.1 Bodentemperatur und Bodenfeuchtigkeit.- 3.4.2 Licht und Strahlung.- 3.5 Ermittlung und Beurteilung der Faktorwirkungen nach statistischen Verfahren.- 3.5.1 Regressionsansätze.- 3.5.2 Analyse verallgemeinerter Wechselwirkungskomponenten.- 3.5.3 Beurteilung nach der Hauptkomponentenanalyse.- 4 Epidemiologische Bedeutung atmosphärischer Transportprozesse.- 4.1 Einfluß von Wind und Turbulenz auf den Sporenflug.- 4.1.1 Transportkräfte und Flugbahn.- 4.1.2 Flughöhe.- 4.1.3 Flugweite.- 4.1.4 Flugdauer.- 4.1.5 Windausbreitung und Infektionsfähigkeit.- 4.2 Einfluß der Transportprozesse auf die Inokulumdichte.- 4.2.1 Vertikale Dichteänderung.- 4.2.2 Horizontale Dichteänderung.- 4.2.3 Inokulumdichte und Windschutz.- 5 Epidemieprognosen auf der Grundlage biometeorologischer Beziehungen.- 5.1 Empirische Verfahren.- 5.2 Mathematisch-statistische Lösungen.- 5.2.1 Grundlagen und Voraussetzungen.- 5.2.2 Beispiele statistisch begründeter Prognosemethoden.- 5.2.2.1 Negativprognose für den Epidemiebeginn der Kartoffelkrautfäule.- 5.2.2.2 Prognose der Infektionswahrscheinlichkeit beim Getreidehalmbruch.- 5.3 Analytische Verfahren.- 5.3.1 Dynamische Modelle und Simulatoren.- 5.3.2 Integrierende Modelle.- 6 Probleme der Informationsverarbeitung im Anwendungsbereich.- 7 Ökonomische und ökologische Bedeutung der Biometeorologie im Pflanzenschutz.- Literatur.