Scharik ist ein ganz manierlicher Straßenköter, als der geniale Chirurg Professor Filipp Filippowitsch Preobraschenski auf die Idee verfällt, dem Tier innere Organe eines Verbrechers einzupflanzen. Er möchte damit einen »neuen Menschen« erschaffen, und dies misslingt ihm auf grandiose Weise: Mit einem Mal flucht, säuft, stiehlt Scharik, er wird übergriffig und tötet. Mit dieser grotesken Fabel, entstanden 1925 in Moskau, nahm Michail Bulgakow die utopisch-verwegene Idee vom proletarischen Sowjetmenschen tierisch satirisch aufs Korn.
Michail Bulgakow wurde am 15. Mai 1891 in Kiew geboren und starb am 10. März 1940 in Moskau. Nach einem Medizinstudium arbeitete er zunächst als Landarzt und zog dann nach Moskau, um sich ganz der Literatur zu widmen. Er gilt als einer der größten russischen Satiriker und hatte zeitlebens unter der stalinistischen Zensur zu leiden. Seine zahlreichen Dramen durften nicht aufgeführt werden, seine bedeutendsten Prosawerke konnten erst nach seinem Tod veröffentlicht werden. Seine Werke liegen im Luchterhand Literaturverlag in der Übersetzung von Thomas und Renate Reschke vor.