Die modernen Ausgaben der hebräischen Bibel geben alle ¿ trotz der unterschiedlichen verwendeten Handschriften ¿ mehr oder weniger den konsonantischen Text der tiberiensischen masoretischen Tradition wieder, die hauptsächlich auf die Masoretenfamilie ben Ascher zurückgeht. Daneben sind allerdings weitere Textformen (palästinisch, jemenitisch-babylonisch) erhalten, von denen eine Vielzahl echte Textvarianten aufweist, die insbesondere in den mittelalterlichen aschkenasischen und italienischen Handschriften überliefert wurden.
Das Buch bietet zum ersten Mal die Erfassung der philologisch bedeutenden konsonantischen Textvarianten der babylonisch-jemenitischen Tradition, die bis heute zu Unrecht kaum berücksichtigt wurden, und bietet somit die Grundlage für eine bessere Rekonstruktion der biblischen Textgeschichte.
Gianfranco Miletto promovierte in Altphilologie und Hebraistik an der Universität Turin und ist Privatdozent an der Universität zu Halle-Wittenberg. Zu seinen Publikationen zählen Studien über die biblische Philologie und die jüdische Kultur in Italien zur Zeit der Renaissance und der Gegenreformation. Zur Zeit arbeitet er in Heidelberg am «Abraham Berliner Center» an der Hochschule für Jüdische Studien für ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziertes Forschungsprojekt über biblische Zitate in der rabbinischen Literatur.
Überlieferung des babylonisch-jemenitischen Bibeltextes - Konsonantische Textvarianten - Vergleich der babylonisch-jemenitischen Varianten mit den alten Übersetzungen und den Bibelzitaten der Kirchenväter