Feminina für Frauen! ¿ so lautet die Forderung serbischer Feminist_innen, die in den letzten Jahren immer wieder zu teils hitzigen Debatten über das Für und Wider einer gendersensitiven Sprachreform in Serbien geführt hat.
Der Band zeichnet die Argumentationslinien von Gegner_innen und Befürworter_innen einer feministischen Sprachkritik in Serbien nach und fragt nach den Konzeptualisierungen von Weiblichkeit, die über konventionalisierte Sprachpraktiken im Serbischen entstehen. Vor dem Hintergrund poststrukturalistischer Gendertheorien überprüft die Autorin, ob in der Forderung nach weiblicher Genderspezifizierung tatsächlich ein Potential zum Widerstand liegt, oder ob die Klassifizierung von Menschen als Frauen vielmehr im Kontext sprachlicher Gewalt diskutiert werden sollte.
Simone Rajili¿ hat Slawistik und Politikwissenschaften in Frankfurt am Main, Potsdam und Berlin studiert. 2019 wurde sie an der sprach- und literaturwissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Arbeit zu Gender und Sprache im Serbischen promoviert.
Konstruktivistische Ansätze in der Genderforschung - Weibliche Genderspezifizierung im Serbischen - Die Diskussion von Gender in der serbischen Linguistik - Theorien der Anerkennung - Sprache und Gewalt - Feministische Linguistik in Serbien - Sprache und Widerstand - Ungehorsames Sprechen