In dieser Arbeit wurde ausgehend von theoretischen Diskussionen (Ad-hoc-Entlehnung und Entlehnung vs. CS; Semilingualität vs. Sprachkompetenz, Bilingualität vs. Monolingualität, etc.) zuerst untersucht, welche deutsch-türkischen Code-Switching-Phänomene es geben kann. Die Möglichkeit und die Typologie eines deutsch-türkischen CS wurden vergleichend mit anderen CS-Phänomenen analysiert. Empirisch gesehen wurden in dieser Arbeit sowohl qualitative, als auch quantitative Techniken gemischt verwendet. Als Methode wurde das Gruppengespräch ausgewählt. Die Forschungspersonen dieser Studie sind bilinguale, türkische Studierende, die in Österreich aufgewachsen sind. Erhoben wurden Gruppengespräche dieser Personen, die sie mit ihren FreundInnen geführt hatten. Diese Aufnahmen wurden in Form einer literarischen Umschrift transkribiert und anhand von HIAT verschriftet. Die zweite Erhebung war eine Sprachprobe, um die sprachlichen Kompetenzen der Bilingualen zu erheben. Die daraus gewonnenen Daten wurden mit den Kontrollgruppen (Erstsprache Deutsch bzw. Erstsprache Türkisch) verglichen.
Turgut Gümü¿ölu wurde 1974 in Waldshut geboren. Er lebt seit 2007 in Frankfurt am Main und Istanbul. 2007 promovierte er in Wien in Soziolinguistik. Seine Forschungsschwerpunkte sind Soziolinguistik, Translationswissenschaft, Zweisprachigkeit sowie Migrations- und Religionssoziologie. Derzeit arbeitet er als Assistenzprofessor an der Universität Istanbul im Bereich Translationswissenschaft.
Inhalt: Die kontrastiven Aspekte des Deutschen und Türkischen - Aspekte des Bilingualismus in drei Dimensionen - Bilingualismus und Sprachkompetenz - Sprachkontakte als Code-Switching - Bilinguale Sprachfähigkeiten beim Code-Switching - Code-Switching vs. andere Sprachkontaktphänomene - Halbinterpretative Arbeitstranskription (HIAT) - Konversationsanalysen - Tests und Sprachproben - Type-Token-Index - Ein Integrationsmodell für deutsch-türkisches Code-Switching.