Ingeborg Bachmann lässt niemanden gleichgültig. Gegenwärtige SchriftstellerInnen und KünstlerInnen ¿ weit über die deutschsprachigen Grenzen hinausgehend ¿ setzen sich mit ihrer Bild- und Gedankenwelt auseinander, lassen sich zu einer poetisch fruchtbringenden Auseinandersetzung anregen. Elfriede Jelinek, Terézia Mora, Anselm Kiefer, Teresa Pascual, Bernd Richard Deutsch sind nur einige von ihnen. Die Lektüre Bachmann¿scher Texte fordert auf, dem Verlangen nach Wissen, Liebe, Glück nachzuforschen, hinter die Geheimnisse dieser Welt zu blicken, eigene Wege einzuschlagen. Die im vorliegenden Band versammelten Beiträge von AutorInnen aus sechs Ländern ergeben eine eigene Partitur, stiften eine Lektüre faszinierend neuer Art: geknüpft an den Impuls hinzuhören, kritisch Stellung zu nehmen. Allgegenwärtig sind Spuren, Schatten, Schichten, Echo, Töne ¿ als ob Bachmanns Worte durch die Zeit «durchklingen».
Aus dem Inhalt: Brigitte E. Jirku/Marion Schulz: Vorwort - Ma Pilar Soria Millán: Worte des Schweigens. Über die Freundschaft zwischen Fleur Jaeggy und Ingeborg Bachmann - Ma Angels Gímenez Campos: Nach-Gedanken zu einer Freundschaft - Brigitte E. Jirku/Eva Brenner: Text-Räume - Theater-Räume. Eva Brenner und Ingeborg Bachmann im performativen Dialog - Arno Gimber: «Stimmen hin und wieder wandern.» Texte von Ingeborg Bachmann in Musik gesetzt - Annette Gilbert: «Es ist erstaunlich, wie man oft eben das findet, was man sucht.» Anselm Kiefer im Gespräch mit Ingeborg Bachmann über Geschichte, Zeit und Utopie - Arturo Larcati: Meisterin der «Literatur der Innerlichkeit» oder «ritterlose Dame»? Ingeborg Bachmann in der italienischen Gegenwartsliteratur - Antònia Cabanilles: Stille Verwandtschaft. Teresa Pascual auf den Spuren von Bachmanns Lyrik - Elke Brüns: Literarische Wegelagerei. Terézia Moras Hommage an Ingeborg Bachmann - Cécile Chamayou-Kuhn: Die Grenzen meiner Sprache bedeuten nicht die Grenzen meines Körpers. Evelyn Schlag - Sprachkritische Lektüre des Werks von Ingeborg Bachmann - Renata Cornejo: «Poesie ist Brot.» Zur Rezeption von Ingeborg Bachmann im Werk der österreichischen Autorin Elisabeth Reichart - Brigitte E. Jirku: Aus dem Reich der Un-Toten: Elfriede Jelinek schreibt Ingeborg Bachmann fort.
Die Herausgeberinnen: Brigitte E. Jirku, geboren 1960; Professorin für Germanistik an der Universitat de Valéncia (Spanien); seit 2005 Arbeitsschwerpunkt 'Rezeption und Übersetzung des postdramatischen Theaters in deutscher Sprache in Spanien'.
Marion Schulz, geboren 1949; Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Bremen; Projektleitung 'Datenbank Schriftstellerinnen in Deutschland 1945ff'.