Nach dem Sturz des Kommunismus in Osteuropa haben sich das Geschichtsbewußtsein, die kollektive Identität und damit auch die Landschaft der Gedächtnisorte verändert. Anhand einzelner Fallbeispiele wird in diesem Sammelband der Neusetzung und Umwertung dieser Gedächtnisorte unter veränderten Vorzeichen nachgegangen. Mehrfachbeanspruchungen werden hierbei ebenso deutlich wie die Wiederaufnahme verschüttet geglaubter Traditionslinien.
Die Herausgeber: Rudolf Jaworski, geboren 1944, ist Professor für Geschichte Ostmitteleuropas und Osteuropas an der Universität Kiel.
Jan Kusber, geboren 1966, ist Professor für osteuropäische Geschichte an der Universität Mainz.
Ludwig Steindorff, geboren 1952, ist Professor für Geschichte Osteuropas und Südosteuropas an der Universität Kiel.
Aus dem Inhalt
: Rudolf Jaworski: Alte und neue Gedächtnisorte in Osteuropa nach dem Sturz des Kommunismus - Witold Molik: Das Denkmal der Armee 'Poznä' - als regionaler und gesamtpolnischer Erinnerungsort - Armin Knigge: 'Die vor uns hier gelebt haben': Spurensuche in der polnischen Literatur nach 1989 - Andreas Fülberth: Rigas 800-Jahr-Feier als Schlüssel zu Gedächtnisorten von Stadt und Nation - Mathias Niendorf: Litauen - ein kleines Land und seine Großfürsten - Annelore Engel-Braunschmidt: 'Im Schatten des Schlosses': Königsberg/Kaliningrad - Jan Kusber: Sowjetmacht und Heiliges Russland. Moskau als Ensemble von Gedächtnisorten - Günter Baranowski: Die
Russkaja Pravda
als Rechtsdenkmal - Peter Nitsche: 'Das serbische Golgatha'. Das Kosovo als Gedächtnisort und nationaler Mythos - Ludwig Steindorff: Schichten der Erinnerung. Zur Klassifizierung von Gedächtnisorten in Kroatien.