Der Band resümiert Ergebnisse einer mehr als vierzigjährigen Beschäftigung des Autors mit der Schopenhauerschen Philosophie und ihrer verzweigten Wirkungsgeschichte. Dargestellt wird ebenso die Rezeption Schopenhauers während der formativen Periode der Frankfurter Schule als auch seine sachliche Bedeutung in zeitgenössischen Diskussionen. Diese beziehen sich einerseits auf Schopenhauers «idealistische Grundansicht», andererseits auf die doppelte, sie korrigierende Affinität seines Denkens zum Materialismus, der nicht nur in der Abhängigkeit des Intellekts von Hirnfunktionen zutage tritt, sondern ¿ mehr noch ¿ darin, daß Schopenhauer nicht zögert, sein Erklärungsprinzip des «Willens zum Leben» vom Organischen auf das Weltgeschehen insgesamt auszudehnen. Hieraus ergeben sich neue Sachbezüge zur Psychiatrie und zur Psychoanalyse Freuds, deren philosophische Seite der Autor nachdrücklich hervorhebt.
Der Autor: Alfred Schmidt, Jahrgang 1931, Studium der Philosophie, Soziologie, Geschichte, Anglistik und Klassischen Philologie. Emeritierter Professor für Philosophie und Soziologie an der Universität Frankfurt am Main; Sprecher des Instituts für Religionsphilosophische Forschung.
Aus dem Inhalt: Metaphysik im Für und Wider des Schopenhauerschen Denkens - Wesen, Ort und Funktion der Kunst in der Philosophie Schopenhauers - Religion als Trug und als metaphysisches Bedürfnis - Schopenhauer als Aufklärer - Schopenhauers Verhältnis zur Historie und Geschichtsphilosophie.