Der Sammelband trägt Mosaiksteinchen zu einem in sich widersprüchlichen Bild des facettenreichen intellektuellen Lebens der Weimarer Republik zusammen. Dabei wird die problembezogene Übersetzung verschiedener intellektueller Sprachen und Disziplinen in- und durcheinander versucht. Bei aller Verschiedenheit solcher Denker wie Mannheim, Jünger, Scheler, Schmitt oder Benn geraten immer wieder intellektuelle Reaktionen auf zeitgeschichtliche Probleme und Konflikte der Weimarer Republik in den Blick. Sowohl konzeptionelle und politische Polarisierungen als auch der nach Kriterien einer political correctness häufige Querverlauf der intellektuellen Netzwerke, für die fließende Übergänge und Mehrfachzugehörigkeiten eher die Regel als die Ausnahme sind, werden hier herausgearbeitet.
Die Beiträger: Wolfgang Bialas, Friedrich Jaeger, Benno Wagner, Friedrich Balke, Dirk Hoeges, Marcus Llanque, Roger Woods, Rainer Schmidt, Jeffrey Verhey, Gabriele Schneider, Alan Milchman, Alan Rosenberg, Christian Jansen, Harald Bluhm, Ottmar John, Klaus-Dieter Eichler, Bertolt Fessen, Gerwin Klinger, Niels Lösch, Gregor Schiemann, Wolfgang Ernst, Jens-Fietje Dwars, Gerald Diesener, Hans-Jürgen Bienefeld, Georg G. Iggers.
Die Herausgeber: Georg G. Iggers wurde 1926 in Hamburg geboren. Er emigrierte 1938 mit seinen Eltern in die USA. Er ist aktiv in der Bürgerrechtsbewegung und seit 1965 Professor für European Intellectual History an der State University of New York at Buffalo.
Wolfgang Bialas, geboren 1954, ist Mitarbeiter einer Max-Planck-Forschungsgruppe an der Universität Potsdam. Nach der Promotion zur Religionsphilosophie Hegels habilitierte er zur Kritischen Theorie der Frankfurter Schule.
Aus dem Inhalt: Konservative Revolution und Nationalsozialismus - Intellektuelle und Krieg - Intellektuelle in politischer Heimatlosigkeit - Zeitdiagnostik und moderner Roman - Politischer Humanismus und die Krise der Weimarer Republik.