"Theodoros" ist Mircea Cartarescus neuer, literarischer und epochaler Roman - nach "Solenoid" geht er auch hier "aufs Ganze" (Burkhard Müller, Die Zeit).
Der Kaiser der Kaiser Afrikas, die englische Königin Victoria, Tudor, ein wissbegieriges Kind, die Königin von Saba: In 33 Kapiteln verschränkt Cartarescu Historisches, Phantastisches, Philosophisches mit schrecklich-schönen Abenteuergeschichten zu nichts weniger als einem Weltganzen, das bis in unsere Zeiten, bis zum Jüngsten Gericht reicht.
"Den Pistolenlauf noch im Mund, das Hirn verstreut auf dem roten Tisch." Ehe die britische Kolonialarmee die Bergfestung Magdala in Schutt und Asche legt und ihn als Geisel nimmt, setzt der äthiopische Kaiser am Ostersonntag des Jahres 1868 seinem Leben ein Ende. Nicht als gekrönter Despot, nicht als plündernder Seeräuber, sondern als Bojarendiener aus der Walachei, heißt es in Mircea Cartarescus neuem epochalen Roman.
Mircea Cartarescu wurde 1956 in Bukarest geboren und lebt in seiner Heimatstadt. Seit 1978 veröffentlicht er Lyrik und Prosa, sein Werk wird in vielen Sprachen übersetzt. Preise u.a.: International Dublin Literary Award (2024), FIL-Preis für romanische Sprachen (2022), Thomas-Mann-Preis, Premio Formentor (beide 2018), Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung und Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur (beide 2015). Auf Deutsch erschienen zuletzt der Roman Solenoid (2019), die Erzählungen Melancolia (2022) und der Roman Theodoros (2024).