'Irmgard Keuns Texte sind rasant, sie sind flapsig, cool, satirisch und ausschweifend.' SZ
Mit den Augen eines jungen Mädchens erleben wir, wie der Krieg im Sommer 1918 zu Ende geht. Die zehnjährige Ich-Erzählerin, die ihren Namen nicht preisgibt, erhält in der Schule einen Tadel nach dem anderen. Doch die Zehnjährige beweist neben Kinderstreichen auch Mut und Weitsicht, sei es durch ein schriftliches Gesuch an den Kaiser, mit dem Hinweis, dass der Frieden dem Krieg vorzuziehen sei oder dem Diebstahl von Steckrüben, um ihre Familie zu versorgen. Gestochen scharf und erfrischend zeitlos erzählt Keun in ihrem ersten Exilroman die Geschichte um ein junges Mädchen mit eigenem Kopf, verrückten Ideen und einer Menge Problemen.
Irmgard Keun, 1905 in Berlin geboren, feierte mit ihren beiden ersten Romanen, Gilgi - eine von uns und Das kunstseidene Mädchen, sensationelle Erfolge. 1936 ging sie ins Exil und kehrte vier Jahre später mit falschen Papieren nach Deutschland zurück, wo sie unerkannt lebte. Im Literaturbetrieb der Nachkriegszeit konnte sie zunächst nicht an die Erfolge ihrer ersten Bücher anknüpfen, bis ihre Romane Ende der Siebzigerjahre von einem breiten Publikum wiederentdeckt wurden. Irmgard Keun starb 1982 und zählt heute zu den wichtigsten deutschsprachigen Autorinnen des 20. Jahrhunderts.