Regine Gildemeister ist Professorin für Soziologie der Geschlechterverhältnisse an der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Günther Robert ist Professor für Soziologie und empirische Sozialforschung an der Evangelischen Hochschule Dresden.
Der Weg ins Leben: Eindeutigkeit von Geburt an - Frühe Jahre, erste Schritte - Kindergarten: Rigide Differenzierungen - Schule: Spiele an der Grenze - Adoleszenz: Berufsfindungsprozesse und Partnersuche - Studium: Konstitutive Wahlen, Prägende Wege - Paarbeziehung und Familiengründung: Aufbau gemeinsamer Wirklichkeiten - Berufsverläufe in Organisationen der Erwerbsarbeit: 'Doing Gender while Doing Work?' - Beruf und Familie: Was wird wem und wann zum Problem? - Alter und Altern: Novellen und Bilanzen
In der Wahrnehmung und dem Verständnis von Geschlecht wird zumeist von der Unterstellung des Tatbestandes wesentlicher Differenzen ausgegangen. Mit dem Begriff der Geschlechterdifferenzierung setzt dieses Buch einen Schritt vor solchen "Unterschieden" an und folgt den Spuren ihrer Entstehung. Damit werden vertraute Praktiken des Unterscheidens und Unterschiede-Machens zum Gegenstand der Untersuchung. Eine solche Analyse sozialer Prozesse macht sichtbar, wie Geschlechter entstehen und was sie jeweils bezeichnen.
Auf eine Vielzahl empirischer Untersuchungen bezugnehmend folgt das Buch den Weichen stellenden Phasierungen des Lebenslaufs. Von der Geburt und den ersten Lebensjahren über die durch Bildungsinstitutionen, Familie und Arbeitswelt geprägten Lebenszeiten bis hin zum Alter werden die Formen, Inhalte und Logiken der Geschlechterdifferenzierung herausgearbeitet. "Geschlecht" wird dabei zunehmend erkennbar als voraussetzungs- wie folgenreiche Konstruktion.