Dr. Ingeborg Tömmel ist Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Osnabrück.
Theoretische Perspektiven - Regulierungsregime im Mehrebenensystem der EU - Die Herausbildung neuer Modi der Steuerung - Die Generierung von Kompetenzen der europäischen Ebene - Die Mobilisierung von neuen Steuerungsakteuren - Die Strukturierung und Restrukturierung von Mehrebeneninteraktion - Europäische Governance im internationalen System
In diesem Band sollen das Policy-Making der EU anhand ausgewählter Politikfelder dargestellt sowie die jeweils dominierenden Steuerungsmuster und Governanceformen herausgearbeitet werden. Ausgangsthese ist dabei, dass das EU-System, anders als die nationale Ebene, aufgrund fehlender Kompetenzen und Souveränität über den Prozess des Policy-Makings erst die Rahmenbedingungen und strukturellen Voraussetzungen für Governance generieren muss. Europäisches Policy-Making beinhaltet somit immer auch System-Building, also die Weiterentwicklung und Ausdifferenzierung des EU-Systems. Zudem beinhaltet es die Herausbildung besonderer Modi der Governance, die weniger auf auskristallisierten Systemstrukturen, als vielmehr auf informellen institutionellen und prozeduralen Arrangements beruhen. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel des Bandes, einerseits die Gemeinsamkeiten und Varianzen europäischen Policy-Makings sowie die Besonderheiten europäischer Governance gegenüber der nationalen Ebene herauszuarbeiten, andererseits den inhärenten Zusammenhang zwischen dominanten Modi der Governance und Systemstruktur der EU zu erfassen.