Prof. Dr. Christoph Butterwegge leitet die Abteilung für Politikwissenschaft an der Universität zu Köln.
Kaum jemand leugnet, dass sich der Sozialstaat in einer tiefen Krise befindet, aber ist es auch die Krise des Sozialstaates, oder wird dieser nur zum Hauptleidtragenden einer Entwicklung, deren Ursachen ganz woanders liegen? Um welche Sachfragen und Kontroversen es bei der Diskussion darüber geht, macht dieses Buch deutlich. Sein Verfasser stellt Zusammenhänge zwischen der Entwicklung des Weltmarktes ("Globalisierung"), dem demografischen Wandel sowie den Strategien einflussreicher Gruppen der Gesellschaft her und beleuchtet die Hintergründe der verschiedenen "Umbau"-Konzepte. Kernstück des Bandes ist eine kritische Bilanz der rot-grünen Sozialpolitik, die mit jener der Kohl-Regierungen verglichen und für ungeeignet erachtet wird, den Wohlfahrtsstaat als Jahrhundertprojekt zu retten. Abschließend erörtert der Autor bisher noch wenig beachtete Alternativen zur Sozialpolitik in Deutschland und zieht eine erste Bilanz zur Großen Koalition.
Grundlagen und Organisationsstrukturen des Sozialstaates.- Das "goldene Zeitalter" des Wohlfahrtsstaates: Auf-, Ab- und Ausbau des Systems der sozialen Sicherung.- Vom Modellfall zum Auslaufmodell? - Medienberichterstattung und Akzeptanzprobleme des Sozialstaates.- Wirtschaft, Soziales und Wohlfahrt in der (Sinn-)Krise.- Die rot-grüne Regierungspolitik: Auflösung des "Reformstaus" oder Verschärfung des Sozialabbaus?.- Diskussionen über den Wohlfahrtsstaat der Zukunft.- Alternativen zum neoliberalen Um- bzw. Abbau des Sozialstaates.- Zwischenbilanz der Koalition von CDU, CSU und SPD: Sozialpolitik paradox - großzügig und kleinkariert.