Dr. Irmhild Saake ist wissenschaftliche Assistentin am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Der Funktionsansatz: Hat Alter einen Sinn? - Antworten: Parsons - Eisenstadt - Woll-Schumacher - Grenzen des Funktionsansatzes - Die Entstehung der Altersphase - Warum wird nach dem Sinn des Alters gefragt? - Der Definitionsansatz: Wird man alt gemacht? - Grenzen des Definitionsansatzes - Warum wird man als 'alter' Mensch angesprochen? Der Identitätsansatz: Wann ist man alt? - Grenzen des Identitätsansatzes - Die Entstehung von Alternssemantiken - Warum fühlt man sich alt?
Gegenläufig zur Tradition einer Alternsforschung, die immer schon weiß, wann man alt ist und dass Alter problematisch ist, soll in diesem Buch die Kategorie ,Alter' selbst auf ihre Bedeutung überprüft werden. Die alltägliche Praxis des "doing age" wird über einen konstruktivistischen Theorierahmen plausibilisiert und als eine von vielen Möglichkeiten, Kontingenzen in erwartbare Muster zu überführen, dargestellt. Die dahinterliegende These lautet: Die Eigenständigkeit der Kategorie "Alter" rechtfertigt sich einzig über eine in alltäglicher Praxis hergestellte Sichtbarkeit des Alters.
Die Argumentation dieses Textes folgt dominanten Theorietraditionen der Alternsforschung, präsentiert ihre Produkte und klärt über die Prozesse der Produktion auf. Trotz aller Kritik an der klassischen Alternsforschung wird immer wieder deutlich, dass sich aus einer gesellschaftstheoretischen Perspektive neue Antworten auf die alten Fragestellungen geben lassen.